Berlin

Kinovergnügen im Moviemento geht weiter: Ältestes Kino Deutschlands bleibt Berliner:innen erhalten


09.01.2024

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Mit Popcorn und Softdrink machen es sich Tag für Tag Tausende filmverliebte Berliner:innen in den gemütlichen Sesseln ihres Lieblingskinos bequem. Von berühmten Hollywood-Blockbustern über Dokustreifen bis hin zu Arthaus-Filmen ist die Vielfalt an aufregenden Lichtspielen in den Kinosälen kaum zu übertreffen. Für unabhängige Programmkinos ist die Existenzsicherung dabei nicht immer einfach. Umso schöner daher die Nachricht, dass das Moviemento am Kottbusser Damm in ein sicheres Morgen startet. Der Kinobetreiber hat seine Räume selbst erworben und feierte diesen Meilenstein gemeinsam mit Freunden und Pressevertretern und mit einer symbolischen Schlüsselübergabe am 08. Januar im Kino Moviemento.

Nach Unsicherheit und Sorge folgt Erleichterung für Kinobetreiber

“Ende 2019 sollten Makler die Räume des Moviemento verkaufen. Nach über 112 Jahren sollte hier Schluss sein mit Kino? Weltweit hat sich die Öffentlichkeit geäußert, die Politik brachte sich ein, prominente Filmschaffende wurden zu Unterstützenden. Wir starteten die Moviemento-Rettungskampagne”, erinnert sich Iris Praefke, die das Kino gemeinsam mit Wulf Sörgel betreibt.

Die Deutsche Wohnen hatte damals das Haus neu erworben und verschaffte sich zunächst einen Überblick vor Ort. Das älteste deutsche Kino schließen wollte niemand. Die Gespräche begannen. Parallel wuchs die Unterstützung für das Kino. Dann kam die Corona-Pandemie. Die Deutsche Wohnen fühlte sich weiterhin verantwortlich und der Gesprächsfaden wurde nach den ersten Lockdowns wieder aufgenommen. „Jetzt ist es endlich soweit. Die Unterstützung von so Vielen hat es ermöglicht, dass wir unser Kino weiter betreiben können: Eine große Öffentlichkeit, zahlreiche Unterstützer:innen und, ganz wichtig, auch die Immobilien-Leute der Deutsche Wohnen“, freut sich Wulf Sörgel.

Moviemento: Legende in Berlin und Deutschlands erstes Kino

Wer hat sich nicht schon im Kino verliebt, über Filme gestritten und unvergessliche Momente vor der Leinwand erlebt? „Das Moviemento ist seit 1907 eine Legende, ein Ort der Begegnung, der Festivals, der Extreme, der Kontroverse. Wir sind genauso begeistert wie die Cineasten hier in Berlin, dass wir mit der Übergabe der Räumlichkeiten an die Betreiber zum Fortbestehen des Kinos beitragen konnten”, sagt Tanja Frenkler stellvertretend für das Verkaufsteam der Deutsche Wohnen.

2023 wurde das Moviemento für das beste Dokumentarfilmprogramm 2022 von der Jury des Kinoprogrammpreises der BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) ausgezeichnet. Das Moviemento wird noch ein klein wenig verrückter werden. Noch mehr Kinder werden hier ihren Kindergeburtstag feiern. Zahlreiche Festivals, Premieren, Vorstellungen mit Filmschaffenden sowie Gespräche über Filme und Filmbildung werden stattfinden. Das Moviemento sagt: „Versprochen und danke, danke an alle Unterstützer:innen, Kinoliebhaber:innen und die Deutsche Wohnen. Bis bald im Moviemento!“

Künstlerische Schlüsselübergabe und Filmvorstellung

Bei der feierlichen Schlüsselübergabe am 08. Januar war der neuste Film von Hayao Miyazaki vom berühmten Studio Ghibli der krönende Schlusspunkt des Abends. Schon vor einigen Jahren gab es eine Retrospektive im Moviemento. Jetzt feiert „Der Junge und der Reiher“ sensationelle wie überraschende Erfolge mit dem ersten Start in den nordamerikanischen Kinos. Der Regisseur erzählt autobiografisch aus seiner Kindheit im Krieg: von einer Traumwelt zwischen Leben und Tod, von großer Hoffnung und Überleben und wie in allen seinen Filmen bildgewaltig. Es war der perfekte Film zur symbolischen Schlüsselübergabe. Gestaltet wurde der Schlüssel von der Metallkünstlerin Vela Arnold, einer langjährigen Freundin des Moviemento.

09.01.2024


Verantwortung
Pressemitteilung
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Ein Sprecher steht vor einer Leinwand und spricht in ein Mikro. Viele Personen sitzen auf den Kinosesseln und hören zu.
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Fotos: Deutsche Wohnen / Offenblende