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Anlässlich des Tags des offenen Denkmals am 13. September 2020, der dieses Jahr unter dem Thema Nachhaltigkeit steht, erklärt Stefan Degen, Geschäftsführer der Deutsche Wohnen Construction and Facilities GmbH, im Interview, wie die Deutsche Wohnen diesen Spagat stemmt. Er hat zusammen mit seinem Team mittlerweile wohl schon jeden Gebäudetyp des Deutsche Wohnen-Portfolios saniert – egal ob 50er-, 60er-Jahre-Bauten, Plattenbauten oder auch viele denkmalgeschützte Altbauten.

Herr Degen, was zeichnet die denkmalgeschützten Anlagen der Deutsche Wohnen aus?

Die Denkmäler sind Ausdruck eines Zeitgeistes. Sie legen Zeugnis über die damalige Kultur ab. Und das Spannende ist: Man kann aus ihnen Folgerungen für die Zukunft ableiten. Konkret haben viele unserer alten Siedlungen eine hohe architektonische und baukonstruktive Substanz. Von der zehren nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden, Nachbarn, Besucher, ja ein ganzes Quartier. Solche Siedlungen sind ein echter Standortfaktor.

Ich durfte bei der denkmalgerechten Sanierung auch schon Konstruktionen und Bauteile kennenlernen, die eine längere Lebensdauer haben als solche aus Neubauten. Wir versuchen immer wieder diese Wirkungsweise, angereichert um das Wissen von heute, aufzunehmen – von der Wiederherstellung bis zum Neubau.

Wie schafft es die Deutsche Wohnen konkret, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz zusammen zu bringen?

Unsere Denkmäler bringen per se Skills der Nachhaltigkeit mit, wie die Weiße Stadt in Reinickendorf, die Carl-Legien-Siedlung in Prenzlauer Berg, natürlich die Britzer Hufeisensiedlung sowie die Zehlendorfer Waldsiedlung. Das sind alles Siedlungen der Berliner Moderne, die einen wunderschönen stadtplanerischen Ansatz und eine ästhetische Architektur zeigen. Sie haben tolle und effiziente Wohnungsgrundrisse. Sie sind schadstoffarm geschaffen. Auch wenn wir sie saniert haben und die Baukosten dabei vielleicht etwas höher lagen, sind sie echte Gewinner, wenn man die Kosten über den gesamten Lebenszyklus betrachtet.

Man muss das Bestehende bewahren. Indem man diese Gebäude in ihrer Beschaffenheit erhält, spart man graue Energie. Dies ist die Energie, die unter anderem bei der Herstellung, beim Transport und bei der Lagerung von Bauprodukten entsteht. Für Konstruktionen und Materialien, welche nicht abgerissen, sondern weiter genutzt werden können, müssen nicht Ressourcen und Energie zur erneuten Herstellung verbraucht werden. Das ist nachhaltig.

Wir können uns also von der Bauweise und den Materialien der Denkmäler aus der Berliner Moderne einiges für den heutigen Wohnungsbau abschauen. Wie nachhaltig lässt sich heute in den Großstädten in Zeiten des Wohnungsmangels bauen?

Wie wir alle wissen, ist der Wohnraumbedarf hoch. Neubau ist erforderlich. Die Lücke der grauen Energie kann man aber versuchen zu schließen, indem man für die Neuerstellung zum Beispiel Baustoffe aus nachwachsenden Ressourcen verwendet. Vor allem aber ist die Urbanität der Städte wichtig: Bestandsbauten ergänzen, nachverdichten, Dachgeschosse aufbauen. In diesen Fällen sind die Grundstücke schon vorhanden, erschlossen – und die Anbindung ist auch da. Kompakt wird dann nicht nur die Dichte des Wohnens, sondern auch die Dichte der Funktionen, des Versorgens und des Arbeitens.

Natürlich sind Projekte individuell. Wie sich Bauen im Bestand und Neubau im Sinne der Nachhaltigkeit darstellen, können wir beispielhaft an zwei Projekten nachweisen: die Argentinische Allee 221 in direkter Nachbarschaft zur bereits erwähnten Zehlendorfer Waldsiedlung, die wir saniert haben sowie unsere neu gebauten Massivholzhäuser in der Gemeinde Wustermark/Elstal. Beide Projekte haben ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit (DGNB) erhalten – die Argentinische Allee 221 „Gold“ und Elstal sogar „Platin“.

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